Die Wandmalerei im Mittelalter

Die Wandmalerei ist ähnlich wie die Bildhauerei eine der ältesten Kunstformen, die von Menschenhand erschaffen wurden. Bei der Wandmalerei werden die Bilder nicht auf einen transportierbaren Untergrund, wie zum Beispiel eine Leinwand, aufgebracht, sondern auf eine feste Wand oder Decke. Die frühesten Formen der Wandmalerei entstammen schon einer Zeit um etwa 31.500 v. Chr. in Form von Höhlenmalereien. Im Mittelalter war diese Kunstform vor allem im europäischen Raum weit verbreitet.

Wandmalerei in der Romanik

Die Epoche der Romanik ist ungefähr in die Zeit zwischen 1000 und 1200 n. Chr. einzuordnen. Eine große Ausbreitung der Wandmalerei zu dieser Zeit wurde insbesondere durch die Ausbreitung des Christentums bewirkt. Dies hatte nämlich zur Folge, dass in vielen Kirchen bestimmte Bibelstellen in Form von Bildern auf Wände und Decken aufgetragen wurden, um sie dem gemeinen Volk näherzubringen. Auch in Burgen aus dieser Zeit sind teilweise Wandmalereien vorzufinden, welche jedoch eher weltliche, als geistliche Themen behandelten. Durch Abrisse und Restaurierungen vieler dieser Bauten, sind nur noch wenige Gemälde vollständig erhalten oder müssen erst wieder freigelegt werden, da sie im Laufe der Jahrhunderte mit weißem Kalk übermalt wurden.

Wandmalerei in der Gotik

Die Epoche der Gotik dauerte etwa von der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts bis in das 16. Jahrhundert. In dieser Zeit hatten diese Malerarbeiten sich so weit entwickelt und wurden so populär, dass sie, neben der Glasmalerei, ein wichtiger Bestandteil von Kirchen, Kathedralen oder Klöstern waren. Die Wandmalerei, welche auch als Fresko bezeichnet wird, erlebte in diesem Zeitraum ihren Höhepunkt durch den Künstler Giotto di Bondone, der seine Werke unter anderem durch die naturalistischen Thematiken interessant machte. Auch verlieh er seinen Gemälden eine neue Tiefe und seinen Figuren durch individuelle Mimik und Gestik einen eigenen Charakter.