Buchtipp: Gärten des Mittelalters

Wie vieles andere auch, so haben sich auch die Gärten in der Zeit vom Mittelalter bis heute drastisch gewandelt. Die Geschichte der damaligen Gartenkunst ist heute jedoch ein überaus aufschlussreicher Teil unserer Kunst- und Kulturgeschichte und zudem äußerst interessant.

Gärten erfreuten sich auch im Mittelalter großer Beliebtheit

Natürlich gab es auch im Mittelalter schon zahlreiche Gartenhäuser in den Gärten des Bürgertums, jedoch dienten diese mehr als Wasch- und WC-Häuser, statt wie heute, als Unterstellplatz für Gartenmöbel und Gartengeräte. Selbst gebaut waren diese Häuser allerdings schon, wenn auch die Menschen des Mittelalters noch keine Tipps für den Bau hatten.

Zu allen Zeiten, und somit auch im Mittelalter, erfreuten sich Gärten großer Beliebtheit. Gärten galten als Ausdruck eines Naturgefühls und sie dienten als Bühne für die Lebensformen jener Kultur tragenden Gesellschaft. Der Autor Dieter Hennebo hat dieses Thema aufgegriffen und zeigt in seinem Buch „Gärten des Mittelalters“, wie die Gärten von früher aussahen und welche Bedeutung sie seinerzeit für die Menschen hatten. Insgesamt gibt es drei Bände, in denen drei unterschiedliche Epochen aufgegriffen wurden, sodass sich der Leser über den Wandel der Gärten ein eindrucksvolles Bild machen kann. Die Episode „Gärten des Mittelalters“ verdeutlicht die Gartenkunst vom Beginn des 16. Jahrhundert bis zum Ende des Mittelalters.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Menschen des Mittelalters erstmals die große Bedeutung der Gärten erkannt zu haben schienen. Der Garten war nun nicht mehr nur Nutzgarten, sondern eine Erweiterung des Wohnraums, in dem beispielsweise Dichter ihre prosaischen Werke schufen oder wo sich Liebespaare trafen.

Der Autor geht sehr sorgsam mit den verfügbaren Quellen um, und beschreibt anschaulich, welche Einflüsse es gebraucht hat, um aus den einfachen Gärten der Germanen Bürgergärten werden zu lassen. Die einzelnen Kapitel des Buches gliedern sich beispielsweise in die Themen Gartenbau und Baumkult der Germanen, Klostergärten des Mittelalters, in die Anweisung zur Anlage eines Lustgartens und in die Darstellung von Gärten. Darüber hinaus wird beschrieben, wie ein Garten im Leben der ritterlichen Gesellschaft ausgesehen hatte, wie die Landgüter Karl des Großen ausgesehen haben und welche morgenländischen Einflüsse auf die Gärten des Mittelalters eingewirkt haben.