Mittelalterliche Kopfbedeckung

Die Kopfbedeckung im Mittelalter musste eine vielfältige Schutzfunktion erfüllen, aber gleichzeitig galt sie als sichtbares Zeichen zu welcher sozialen Schicht man gehörte. Auch heute noch fertigt man die edlen Stücke meist in Handarbeit an und kann somit Einzelstücke erwerben. Einfache Kopfbedeckungen wie Kappen aus Wollstoff und Hauben aus Baumwolle mit oder ohne Bund kosten trotzdem kein Vermögen. Baumwollsamt, Goldborte und Perlen hingegen wurden damals von den Bessergestellten getragen und auch heute zahlt man für diese edlen Kopfbedeckungen dreistellige Summen. Der French Hood aus der Renaissance oder Haarnetze mit echten Perlen waren im Mittelalter für die reichen Damen ein Muss und die Herren schmückten ihr Haupt mit großen Baskenmützen, die reich verziert wurden.

Schapel mit Zacken gaben ihren Trägern einen besonders edlen und unnahbaren Look und auch die Frauen trugen diesen reifenförmigen Kopfschmuck in verschiedenen Varianten. Sie trugen Schapel aus Metall oder Blumen meist in Verbindung mit Gebende, Haarnetzen oder Schleiern. Das Gebende ist ein Band aus Leinen, das um Kinn und Ohren geschlungen wurde. Es musste sehr straff sitzen und es galt als unschicklich, es in der Öffentlichkeit zu lockern, obwohl manche Damen damit ihren Mund nur schwer öffnen konnten. Das Haar unter dem Gebende wurde in Frankreich zu einem Nackenknoten gebunden, während man in Deutschland Zopf trug. Der Pillbox-Hut war in dieser Zeit ebenfalls eine moderne Kopfbedeckung. Man trug ihn stets reich verziert über dem Gebende. Jäger und Falkner trugen Jagdhüte, die vorne in einer Spitze endeten und bei den reichen Herren waren die Basken aus edlen, glänzenden Stoffen und mit Gold oder Edelsteinen verziert. Die Hörnerhaube stammt aus dem späten Mittelalter und die Herren trugen im 15. Jahrhundert einen Chaperon, eine orientalisch anmutende Kreation mit Sendelbinde. Cauls oder Crespinettes waren netzartige Gebilde, die über den Ohren getragen wurden. Sie entwickelten sich aus Haarnetzen, in denen Zöpfen zu seitlichen Schnecken gerollt getragen wurden.