Die Ausstattung der privaten Haushalte im Wandel vom Mittelalter bis heute

Die Anfänge der heutigen Konsumgesellschaft liegen im 19. Jahrhundert. Während des Mittelalters, als die meisten Menschen noch auf dem Land lebten, waren die Haushalte in erster Linie Selbstversorger. Die vorhandenen Bedürfnisse wurden nahezu komplett aus Eigenproduktion gedeckt. Auch die soziale Absicherung erfolgte zur damaligen Zeit ausschließlich über die eigene Familie. Erst mit der Modernisierung der Landwirtschaft und einer zunehmenden Industrialisierung wurde die Produktion in Unternehmen und Betriebe ausgelagert. Ab diesem Zeitpunkt zog es auch immer mehr Menschen in die Städte, sodass diese schnell wuchsen. Da viele Menschen nun einer Arbeit nachgingen, stieg auch die Kaufkraft der Haushalte. So stand vielen Menschen nun mehr Geld zur Verfügung, als zur Deckung der Grundbedürfnisse erforderlich war, und so konnten Haushalte die nun vermehrt in Massenproduktion hergestellten Konsumgüter auch Nutzen. Dennoch besaßen noch bis in die 1950er Jahre hinein die wenigsten Haushalte langlebige Konsumgüter wie Waschmaschine, Fernseher, Kühlschrank oder ein Auto. Die meisten Haushalte waren damit beschäftigt, die notwendigen Dinge zur Existenzsicherung anzuschaffen.

Die Konsumgesellschaft entsteht

In der Folge kam es zu einem deutlichen Verfall der Haushalte als ganzheitliche Versorgungs- und Dienstleistungsgemeinschaften. Die Gründe hierfür lagen vor allem in der außerhäuslichen Beschäftigung sowie in einem steigenden Bedürfnis, sich selbst individuell zu entfalten. Mit zunehmendem Einkommen und durch die abnehmende Zahl an Haushaltsmitgliedern stiegen die finanziellen Möglichkeiten der Haushalte stark an. Das zur Verfügung stehende Einkommen wurde, neben der Freizeitbeschäftigung, zu einem großen Teil in die eigene Wohnung investiert. So lässt sich Lebensstandard mitunter auch an den in einem Haushalt vorhandenen Gebrauchsgütern bestimmen. Hierunter fallen vor allem Güter zur Erleichterung der im Haushalt anfallenden Arbeiten, zur Erhöhung der Mobilität sowie zur Information, Unterhaltung und Kommunikation. Dabei hängt die Ausstattung neben der Höhe des Einkommens auch von der Haushaltsgröße sowie dem Alter der einzelnen Haushaltsmitglieder ab.

Ausstattung der privaten Haushalte heute

In reichen Industrienationen wie Deutschland sind die privaten Haushalte zumeist sehr gut mit Gebrauchsgütern ausgestattet. So waren im Jahre 2008 beispielsweise 99 Prozent aller deutschen Haushalte im Besitz eines Kühlschranks. In etwa 70 Prozent der Haushalte gab es ein Mikrowellengerät und etwa 63 Prozent verfügten über eine Geschirrspülmaschine. Dazu ist auch die Mobilität in den meisten Haushalten sichergestellt. In rund 77 Prozent der privaten deutschen Haushalte war ein Pkw vorhanden. Die Frage, ob Neu- oder Gebrauchtwagen, hängt dabei in erster Linie vom zur Verfügung stehenden Einkommen ab. Allgemein ist in den letzten Jahren ein leichter Trend weg vom Neu- und hin zum Gebrauchtwagen zu verzeichnen.

In den meisten deutschen Haushalten ist zudem der Anteil an Empfangs-, Aufnahme- und Wiedergabegeräten für Bild und Ton besonders hoch. So besaßen im Jahre 2008 etwa 94 Prozent aller Haushalte ein Fernsehgerät. Sehr stark gestiegen ist auch die Anzahl der Computer. Lag dieser im Jahre 1997 noch bei 39 Prozent, so waren es nur elf Jahre später bereits 75 Prozent. Dazu hat sich auch der Anteil der Haushalte mit einem Internetanschluss zwischen 1997 und 2008 von acht auf 64 Prozent erhöht. Der Anteil von Haushalten mit einem Mobiltelefon stieg im gleichen Zeitraum von 11 auf 86 Prozent.

Mehr Ausgaben für die eigene Wohnung

War der eigene Wohnraum früher in erster Linie ein reiner Aufenthaltsort zum Wohnen und Schlafen, so spielt auch die diesbezügliche Gestaltung heute eine wichtige Rolle. Dabei geben die privaten Haushalte immer mehr Geld zur Verschönerung der Wände und der Böden aus. Und das wiederum liegt natürlich auch am gestiegenen Angebot von Gestaltungsmöglichkeiten. Neben den klassischen Tapeten bieten zum Beispiel auch Wandtattoos, sind eine gute und vor allem günstige Möglichkeit, die eigene Wohnung zu verschönern. Zudem lassen sich die Wandtattoos problemlos wieder abnehmen und ersetzen, was für jede Menge Abwechslung in den eigenen vier Wänden sorgt.